Hallo, meine Lieben!
Ich glaube nicht, dass viele von Euch sich diesen letzten Blogeintrag durchlesen werden, da ich genau weiß, wie spät dieser kommt.
Morgen fängt für mich schon wieder die Schule an, und am Freitag werde ich sogar sagen können; "Vor einem Jahr bin ich in die Staaten geflogen, um eine Austauschschülerin zu sein." Und jetzt? Jetzt bin ich wieder zurück.
Ich möchte nicht lange um den heißen Brei reden, sondern gleich zum Punkt kommen. Ich bin sicher in Deutschland gelandet und habe wundervolle, ausruhende Ferien verbracht. Diese habe ich wirklich nur damit verbracht die deutsche Sprache wieder einigermaßen zu können. Ich möchte euch auch nicht von Indiana berichten; ein Ort am Ende der Welt.
Es geht mir hier eher darum, Euch zu sagen, dass ich AUF GAR KEINEN FALL meine Entscheidung bereuen würde, weggegangen zu sein.
Durch meinen Austausch habe ich gelernt, wer ich sein möchte und habe sehr viele Dinge schätzen gelernt, die mir bisdahin nie aufgefallen wären. Es kostet Mut, Kraft und ein wenig Verrücktheit wegzugehen. Aber ich kann euch versprechen, dass ihr es auskosten solltet. Es ist ein Erlebnis für sich und auch wenn mir in den vergangenen Wochen die Frage gestellt wurde, wie es denn war, kann ich sie nicht beantworten. Natürlich war es toll. Aber wenn ich wirklich ehrlich sein soll, dann macht genau das, was ich gemacht habe um auch dieses Gefühl zu spüren; reißt aus.
Ihr werdet es nicht bereuen.
Ich bedanke mich bei meinen Eltern, Großeltern, allen Verwandten, Freunden und Lehrern für die wundervolle Unterstützung. Ich werde meinen Blog hier weiterhin lassen und diesen nicht löschen.
Mit lieben, allerletzten Grüßen...
Emilia
USA - die Geschichte meines Auslandsjahres
"Fernweh": Es bezeichnet die Sehnsucht nach einem unvergesslichen Abenteuer, das Verlangen in fremde Kulturen einzutauchen und sie zu verstehen, die Leidenschaft atemberaubende Zeiten zu durchleben, das Bedürfnis an dem Leben anderer teilzuhaben. Aber vor allem beschreibt es den Wunsch eine Reisende zu sein.
Dienstag, 11. August 2015
Dienstag, 9. Juni 2015
North Carolina
Hallo,
meine Wanderer und Wanderinnen!
Da
meine Sommerferien am 04. Juni begonnen haben, schicke ich euch nun
wunderschöne, sommerliche und ferienhafte Grüße aus Boone, North
Carolina! Ich habe den Anfang meiner Ferien bis zum 10.Juni dort in
den Bergen verbracht, konnte allen Schulstress vergessen und in den
grünsten Wäldern der Erde einfach mal vor mich hinträumen.
Der
04. Juni bedeutete nicht nur der Anfang meiner Ferien für mich,
sondern auch der Abschied von allen meinen Freunden und auch der
Abschied von der Spanisch River Community High School, auf der ich
eins eine High School Schülerin war.
Bevor
ich zu der Beschreibung meines kleines Abenteuers in Boone komme,
würde ich euch gerne erzählen, wie der letzte Schultag für mich
ablief, da ich meine Freunde nach diesem Tag für eine sehr lange
Zeit nicht mehr zu Gesicht bekommen werde. Mein allerletztes
Frühstück habe ich mit Lina und Larissa in Dunkin Donuts gegessen,
danach mich von Lina verabschieden, während ich Larissa noch in der
Pause sehen würde. Genau dann fingen die Tränen an zu laufen.
Lina
war meine erste Freundin gewesen. Ich habe mit ihr am zweiten
Schultag gesprochen, da sie wie ich eine Austauschschülerin ist.
Auch wenn wir nahe bei einander in Europa wohnen, kann man doch nicht
sagen, dass wir uns bald wiedersehen werden.
Ich
saß mit Larissa auf der Bank, als plötzlich Orel und Michelle zu
mir kamen und mir ein Kuh-Kuscheltier überreichten. Dann fing ich
noch stärker an zu weinen. Ich hatte mich kaum gefangen, als schon
die Glocke läutete und ich zu meiner 5. Stunde musste. Da wir aber
nur einen Film geschaut haben, konnte niemand meine verheulten Augen
sehen. In der Mittagspause verabschiedete ich mich von Larissa, Annie
und Lillian. Lillian überreichte mir sogar noch ein ganz großes
Packte, welches ich nur im Flugzeug aufmachen darf. Aber leider
mussten die Tränen ein weiteres Mal fließen. Auch in meiner letzten
Stunde, Klavier, konnte ich mich nicht wirklich zurück halten. Der
ganze Tag war einfach nur zum Weinen gedacht!
Freunde
machen so vieles in eurem Austauschjahr aus. Sie sind wie eine
Familie und für mich auch viel wichtiger gewesen, als es jemals
meine Gastfamilie hätte sein können. Ich habe mich an meine Freunde
gewandt, als ich Heimweh hatte oder mit jemanden sprechen wollte.
Niemals aber meine eigene Gastfamilie. Vielleicht liegt es an mir und
an meinem Charakter, aber durch meine Freunde hier konnte ich die
amerikanische Kultur besser verstehen lernen, da wir einfach alle im
gleichen Alter sind und besser kommunizieren können.
Als
wir raus aus der Schule waren, fuhr ich das letzte Mal mit einem
dieser gelben Schulbusse nach Hause, wo meine Gastmutter Debbie und
meine Gastgeschwister auf mich warteten, um von dort aus nach Georgia
zu fahren. In Georgia legten wir eine Rast in einem hundefreundlichen
Hotel ein, um dort die Nacht zu verbringen. Am nächsten Tag fuhren
wir durch Georgia und South Carolina, um in North Carolina
anzukommen. Die nächsten Tage würden wir bei meiner Gastmutters
Freundin Julie und ihrer Tochter Sofia verbringen.
An
den nächsten Tagen stand Entdeckungstour an.
Was
sich vor mir erstreckte, war bezaubernder denn je.
Am
Samstag, nachdem alle meine Dinge in meinem Zimmer waren, ging ich
erst einmal die Landschaft erkunden. Julie hatte mir den Weg zum
Fluss erklärt, sodass ich sicher dort ankommen konnte. Debbie war
während dessen mit Hannah, Zach, Sofia und Julie zu einem
Garagenverkauf gegangen.
Mein
erster Halt war auf der Spitze eines Hügels; ein alter, verlassener
Friedhof. Er wurde seid Jahrzehnten nicht mehr benutzt und die letzte
Person, die dort beerdigt wurde, war im Jahre 1980 gestorben. Nur
eine alte, in der Luft schwingende amerikanische Flagge gab mir das
Gefühl, als würden diese Gräber ab und zu einmal Besuch von
Lebenden bekommen. Der Anblick über die weiten Felder war einfach
unglaublich. Es war so endlos und schön, so weit das Auge auch
reichen konnte. Es war so anders als Florida.
Mein
nächster Platz war der Wald. Es roch nicht mehr nach Strand, nach
Meer, nach Salz. Eher nach Kiefern und anderen Bäumen, die ich nicht
zuordnen konnte. Die Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit war komplett
verschwunden. Auch wenn ich Florida und Boca Raton selbst geliebt
habe, habe ich es vermisst. Ich habe es vermisst nach Draußen zu
gehen, ohne nach fünf Minuten wieder reingehen zu müssen, um meine
Kleidung zu wechseln. Man muss in North Carolina nicht mehr so
schwitzen. Man wird nicht von lästigen Fliegen befallen und man kann
endlich wieder die Temperatur genießen. Es ist endlich angenehm und
man verbrennt nicht mehr in der Sonne, so wie man es in Florida tat.
Man kann lange Hosen und ein Sweatshirt anziehen, ohne sich dabei
komplett verrückt vorzukommen.
Auch
der Wald war so viel beruhigender. Keine Menschenseele weit und
breit. Keine lästigen Gastgeschwister, die die komplette Zeit über
nervige Geräusche machten. Nur ich, irgendwelche Käfer, die ich
Gott sei Dank nicht sehen konnte und der Weg vor mir. Es war
traumhaftes Wetter; nicht zu kalt, dass man hätte eine Jacke
überziehen müssen, aber auch nicht zu warm, sodass man auf dem Weg
schwitzen würde. Es war herrlich, allein zu sein und träumen zu
können. Der Fluss schwamm und plätscherte ruhig neben mir her, es
war still und friedlich. In diesem Augenblick konnte ich alles
genießen und mich freuen, hier sein zu können.
Am
Anfang hatte ich meinen Eltern (Hallo Mama und Papa; auch schön,
dass ich euch hier erwähne :)) geschrieben, dass ich unbedingt weg
will – nach Hause. Meine Freunde würde ich nicht mehr sehen und
meine Geschwister könnte ich einfach nicht mehr ertragen. Ich würde
eingehen wie eine Pflanze. Am nächsten Tag war ich schon wieder so
glücklich, da ich mein eigenes Hausabteil hatte, mit kleiner Küche,
Wohnzimmer, Badezimmer und Schlafzimmer (meine Gastmutter hat meinen
Gastgeschwistern verboten in mein Abteil zu gehen), dass ich schon
wieder nicht nach Hause wollte! Da versteht einer mal
Austauschschüler!
Am
Sonntag regnete es nur den ganzen Tag, sodass wir alle nur morgens in
die Kirche gingen, danach in die Mall, sodass Zachary und meine
Gastmutter Debbie einen Haarschnitt bekamen und natürlich Essen
gingen. Und das Essen war köstlich! Wir haben unseren eigenen Bürger
zusammen gestellt und konnten in dem gemütlichsten Restaurant
Boone's sitzen!
Am
Montag stand eine weitere Entdeckungstour auf meiner To-Do-Liste.
Während meine Gastgeschwister im Fluss schwimmen waren, bin ich
wieder in den Wäldern herum geschlendert, habe weitere Bilder
aufgenommen, sodass ich weitere Erinnerung festhalten konnte. Ein so
beruhigendes Gefühl machte sich breit in mir, dass ihr es kaum
glauben könnt. Ich habe einfach alles loslassen können. Die Angst
vor dem neuen Schuljahr, da ich im Grunde ein Ganzes verpasst habe.
Die Angst davor, was alles mit den Leuten passiert ist, die ich so
gut kannte. Ich weiß, dass sich vieles in meiner Heimatstadt
verändert hatte. Noch bevor dieser Fahrt habe ich mir unglaublich
viele Gedanken dazu gemacht, wie ich alles überleben würde. Heute
ging es mir so gut, dass ich einfach alles vergessen habe. Ich bin
einfach zu dem Punkt gekommen mich überraschen zu lassen; egal, ob
es positiv oder negativ wird.
Am
Dienstag sind wir alle zusammen rüber nach Tennessee gefahren, haben
ein Picknick auf einem Felsen gemacht und haben den Wasserfall
beobachtet.
Es
war wieder so ein friedlicher Moment; niemand wurde gestört, man
konnte vor sich hin träumen und den Anblick genießen. Das
Hinabfallen des Wassers war ein wundervolles Hintergrundgeräusch,
auch wenn es viel zu laut war. Die Bäume und alle Pflanzen um uns
herum waren in ein sattes grün getaucht, die Luft war so frisch,
dass man es kaum glauben konnte. Wir waren weit entfernt von
irgendwelchen Autos und Abgasen. Ich hatte das erste Mal wieder das
Gefühl im Urlaub zu sein, anstatt irgendwo in der Stadt.
Ich
habe auch fast ein Nickerchen gemacht, da die Sonne alles in einem
zarten Licht erschienen ließ. Ich habe es vermisst zu träumen, ohne
die Schule oder andere Dinge in meinem Kopf zu haben. Nach einigen
Stunden fuhren wir dann zurück zum Haus, worauf wir dann noch das
Haus putzen, da wir am nächsten Morgen nach Indiana abreisen würden.
Da
dies hier auch meine letzten Worte sind, bevor ich nach Indiana reise
und mir nicht sicher bin, ob mein Internet dort auch funktionieren
wird, wünsche ich allen noch eine schöne und ruhige End-Schulzeit,
schöne Ferien und natürlich wundervolle Abenteuer, so wie ich sie
hier erlebe. Macht euch keine Sorgen, wenn ich nicht antworte oder
mich nicht melde, da dann mein Internet nicht abrufbar ist. Ich werde
sicher wieder nach Hause kommen, und dann werden wir uns alle wieder
in die Arme schließen können. Wünscht mir viel Glück, dass ich
die nächsten Wochen überleben werde, hofft, dass alles so läuft,
wie es laufen muss, und drückt mir für ganz viele andere Dinge die
Daumen!
Ich
freue mich ganz, ganz dolle auf Euch alle, auf deutsche „Berliner“
und auch irgendwie darauf in meinen eigenen Bett zu schlafen. Obwohl
viele Austauschschüler nicht weg wollen, wollen sie doch eigentlich
nach einer Zeit nach Hause. Ich würde ja gerne hierbleiben, nur mit
der Gewissheit, dass meine eigenen Eltern kommen und meine deutschen
Freunde hier sind, aber da es leider nicht immer so ist, wie man es
sich in der eigenen Welt vorstellt, bin ich bereit nach Hause zu
kommen!
Liebe
Grüße, Emilia
Ps:
Meinen letzten Eintrag gibt es entweder bevor ich zu Hause bin, oder
wenn ich wieder an meinem Schreibtisch sitze! Bis bald!
Montag, 1. Juni 2015
Wenn man die Tage zählt...
Bonjour
mes amis!
I
zapraszamy ponowie na moim blogu!
Vom
29.Mai bis zum 31.Mai habe ich mein letztes Wochenende in Boca Raton,
meiner Gaststadt in meinem Auslandsjahr 2014-2015, verbracht.
Vielleicht
kommt euch jetzt in den Sinn, weshalb ich genau diesen Satz so
geschrieben habe, wie er dort eben steht. Eigentlich macht man sich
ja keine Gedanken über irgendwelche Sätzen, aber dieser Satz hat
eben eine andere Bedeutung.
Leider
muss ich euch jetzt unglücklich machen. Ich weiß, es kommt nicht
gut, wenn man die schlechte Nachricht am Anfang sagt, aber zumindest
dann habt ihr es hinter euch. Falls es schlecht läuft, wird dies
hier mein vorvorletzter Post sein. Falls mein Internet aber in
Indiana funktioniert, werde ich mehrere Sachen auf meinen Blog
stellen.
Bevor
ich jedoch euch von meinem umwerfendem Wochenende erzähle, möchte
ich euch erst einmal wissen lassen, was in den nächsten Wochen genau
passieren wird, bevor dies auch noch mein letzter Eintrag wird, bevor
ich Zuhause bin. Was ich natürlich nicht hoffe!
In
meiner Schule habe ich gerade die Finals. Die Tests, die eben jeder
hier am Ende schreiben muss. Deshalb kann ich von Dienstag bis
Donnerstag ausschlafen, da die Schule um 10:30 Uhr anfängt und um
2:40 Uhr endet.
Donnerstag
ist somit auch mein letzter Schultag an der Spanish River High
School. Am Donnerstag nach der Schule werden meine Gastmutter, meine
Gastgeschwister und ich nach North Carolina fahren. Nebenbei werden
wir durch andere Staaten segeln. Am nächsten Dienstag, dem 09.Juni,
werden wir voraussichtlich nach Indiana fahren, wo meine Gasteltern
ein weiteres Haus besitzen. Die Sommer verbringen sie dort; es ist
nicht schwül, kochend heiß und anstrengend wie hier unten in
Florida. Mein Gastvater Steve ist heute mit all unseren Sachen nach
Indiana losgefahren. Deshalb sind alle meine Schränke bereits leer.
Ich habe nur noch ein paar Sachen in meinem kleinen Koffer für NC,
für die restlichen Schultage und das war es dann auch schon. Meine
Jacken, Promkleider und ebenfalls meine normale Kleidung ist bereits
in einem anderen Staat.
Nach
dem 09. Juni werde ich bin zum 28. Juni in Indiana bleiben. Am 28
fahre ich dann aus Kentucky nach New York. Die Nacht vom 29 bis zum
30 werde ich in einer Universität in NW verbringen und am 01. Juli
bin ich bereits wieder in Deutschland. Und dann kann ich auch sagen,
dass mein Traum nun zu meiner Vergangenheit gehört.
Und
jetzt zurück zu glücklichen Nachrichten!
Das
letzte Wochenende hier habe ich mit meinen Freunden verbracht, und
habe kaum geschlafen. So wie es sich eben für Übernachtungen
gehört.
Am
Freitag bin ich nach der Schule zu Lillian's Haus gegangen. Mein
ganzes Gepäck habe ich mit zur Schule genommen.
Hört
sich doch erst einmal nicht so spannend an. Alles kommt noch. Lillian
war an diesem Tag nicht in der Schule, sondern hat für ihre Tests
gelernt. Meine Gasteltern waren nicht da, deshalb musste ich ihren
Bus nehmen. Aber erst einmal musste ich ihren Bus überhaupt finden!
Nachdem
mich einer meiner Mitschüler in World History zu dem richtigen Bus
gebracht hatte, konnte mein weiteres Abenteuer beginnen. Ich sollte
an der dritten Haltestelle aussteigen. Aber weil ich eine Emilia bin,
bin ich an der zweiten Haltestelle ausgestiegen. Ich muss euch
nebenbei ein kleines Geheimnis verraten; mein Handy hatte kein Netz
und es hat nicht funktioniert. Ich hatte weder Lillian's Adresse,
noch konnte ich mich an ihr Haus erinnern, da alle Häuser in ihrer
Nachbarschaft gleich aussehen. Ich bin einfach über die Straße
gegangen, habe sie gesehen und nach fünf Minuten war ich in ihrem
Haus! Ich weiß. Mein Gespür für den richtigen Weg ist einfach
unglaublich. Nebenbei hatte ich auch noch eine Abkürzung zu ihrem
Haus gefunden, von welcher sie nicht einmal etwas wusste.
Da
das Wetter einfach an diesem Tag mitgespielt hat, sind wir
kurzfristig an den See gegangen und haben Photos geschossen.
Dabei
haben wir eine ältere Lady getroffen, die uns beiden die Augen
geöffnet hat. Eigentlich haben wir sie nur angesprochen, da ihr Hund
traumhaft aussah und die süßeste Schnauze hatte, die ich bisher
gesehen habe. Als Lillian zu ihr meinte, dass ich aus Deutschland
käme und eine Austauschschülerin wäre, hat die Dame große Augen
gemacht und sogar angefangen ein wenig Deutsch zu sprechen. Es war
kaum ein Satz, aber trotzdem wollten wir beide die Geschichte dazu
erfahren.
Als
junges Mädchen hatte die Dame eine Austauschschülerin in ihrer
Schule, welche auch aus Deutschland kam. Die beiden Mädchen wurden
Freunde. Nachdem die Austauschschülerin wieder in ihrem Heimatland
war, kam die Dame sie des Öfteren besuchen. Deshalb konnte sie also
auch ein ganz kleines bisschen Deutsch sprechen. Nach einiger Zeit
kam auch die Austauschschülerin zurück zu den Ort, an dem sie ihr
Jahr verbrachte. Am Ende landete sie als Au-Pair-Mädchen in einer
nah gelegenen Stadt. Das Austauschmädchen verliebte sich und
heiratete. Heute, nach 30 Jahren, leben die beiden Frauen weniger als
40 Minuten von einander entfernt und sind immer noch die besten
Freundinnen, die sie am Anfang ihrer Freundschaft geworden sind. Das
Austauschmädchen ist zurück gekommen und nie wieder gegangen.
Nachvollziehbar?
Ich glaube nur für Austauschis, oder?
Am
Abend haben wir dann noch Pizza gegessen und zwei Horrorfilme uns
angeschaut. Am nächsten Morgen bin ich dann mit ihr zu ihrer Kirche
gegangen und wir haben aufgeräumt. Nach einem leckeren Mittagessen
in Chipotle hat mich ihr Vater an meinem Haus abgesetzt.
Aber
Mädels, denkt ihr wirklich, dies ist mein Ende?
Nach einer Stunde, die ich Zu hause verbracht habe, um meine Tasche um zupacken, hat mich auch schon wieder Annie abgeholt, damit ich die Nacht bei ihr verbringen konnte.
Nach einer Stunde, die ich Zu hause verbracht habe, um meine Tasche um zupacken, hat mich auch schon wieder Annie abgeholt, damit ich die Nacht bei ihr verbringen konnte.
Zuerst
sind Annie, ihre Schwester und ihre Freundin, ihre Eltern und auch
ich zum Chinesen gefahren. Leute, ich habe an diesem Wochenende
mindestens 2 Kilo zugenommen. Der einzige Gedanke, der mich daran
hindert nicht auf Essen zu verzichten, ist, dass ich bald sowieso
Zu hause bin und alles abnehmen kann. Solange müsst ihr alle hoffen,
dass ihr mich am Flughafen wieder erkennt.
Im
Schoppingscenter haben wir uns noch einen Starbucks gegönnt, um
lange aufbleiben zu können. Während Annie's Schwester Grace und
dessen Freundin Jordan Kleider anprobiert haben, sind wir zu
„Pandora“ gegangen und haben uns Schmuck angeschaut. In ihrem
Haus angekommen sind wir Fahrrad gefahren und nachts in den Pool
gegangen.
Falls
einige von euch mich persönlich oder besser kennen... Ich habe Angst
vor Spinnen. Ich kann mich noch daran erinnern, als mich eine Spinne
in meinem Zimmer attackiert hat. Ich spreche Fakten! Es waren zwei
Tage, bevor ich in die Staaten reiste. Da ich normalerweise lange
aufbleibe, blieb ich auch an diesem Tag lange auf. Um 1 Uhr morgens
huschte dann ein gigantisches Monster über meinem Boden. Da ich aber
nicht schreien durfte, musste ich meinem Papa aufwecken, der
bereitwillig und voller Energie (okay, dieser Teil stimmt nicht
ganz), die Spinne zur Strecke bringen konnte.
Aber
dieses Vieh war aus einer anderen Dimension. Wir vier Mädchen
rannten kreischend zurück ins Haus, als wir es entdeckten. Nach
einer halben Stunde hatten wir genug Mut um es ebenfalls
umzubringen...
Nach
einem Mitternachtssnack sind wir dann doch zu Bett gegangen.
Jeden
Sonntag gehe ich mit meiner Gastfamilie in die evangelische Kirche.
An
diesem Sonntag bin ich mit Annie und ihrer Familie zum ersten Mal
wieder in die katholische Kirche gegangen.
Ach
du Kacke, habe ich mich gefreut! Zwar habe ich den Pfarrer nicht
verstanden, da sein chinesischer Akzent zu stark war, noch konnte ich
die Gebete aussprechen, oder wusste, was ich wann machen sollte, da
die Messe in den Staaten ein wenig anders abläuft als in
Deutschland, aber ich habe mich gefreut! Ich kann euch gar nicht
beschreiben, wie sehr ich mich darauf freue in meine alte Kirche zu
gehen. Es ist viel geordneter – vielleicht ist es auch strenger,
aber nach einem Jahr vermisst man eben alles ein kleines bisschen.
Nach
der Kirche kam dann natürlich... Ihr wisst genau was ich meine,
meine lieben Freunde. Worüber spreche ich immer, obwohl ich mich
immer wieder beschwere? Essen. Food.
Am
Sonntag, dem 31. Juni 2015 hatte ich den besten Burger meines Lebens.
Auf diesem Burger war alles – angefangen von Ei bis hinüber zum
Speck bis zu Zwiebeln. Alles war dabei. (Mir läuft jetzt schon das
Wasser im Mund zusammen.)
Nach
einem leckerem Eisnachtisch wurde ich dann auch wieder in meinem Haus
abgesetzt, wobei ich die letzten Stunden des Tages damit verbracht
habe meinen anderen Koffer zu packen.
Ich
werde versuchen meine letzten Einträge zu posten, falls es nicht
klappt, werde ich euch eben am Ende meines Auslandsjahres Bescheid
geben, was hier noch alles passiert ist und auf welche anderen
kleinen, unvergesslichen Momente ich eben getroffen bin.
In
Liebe, Emilia
Donnerstag, 28. Mai 2015
Quinceanera
Guten
Morgen, oder Guten Abend!
Vielleicht
bricht bei einigen ja schon die Nacht an. ;)
Willkommen
zurück auf meinem Blog!
Wie
ihr sicherlich wisst, werde ich in einigen Tagen meine Schule hier
beenden und in vier Wochen bin ich wieder in Deutschland. Doch bevor
ich meine letzten Einträge auf meiner Seite veröffentliche, möchte
ich euch noch von einer brasilianischen Quinceanera berichten, an
welcher ich teilgenommen habe,. Natürlich möchte ich euch noch ein
wenig unterhalten, bevor alles hier sich zum Ende neigt. Wenn ihr
euch jetzt fragt, was eine Quinceanera ist, dann kann ich euch gerne
ein bisschen darüber erzählen.
Eine
Quinceanera kommt aus dem Spanischen, wird in Ländern wie Spanien,
Argentinien und Brasilien am 15. Geburtstag eines Mädchen gefeiert.
(Hoffentlich ist das jetzt richtig, man sagt, Google weiß alles!)
Es
ist eine große Ehrenparty für die Eltern der nun jungen Dame, für
die Großeltern und auch für die Paten. Es ist wie ein Mix aus der
„Sweet 16“-Party in Amerika und kann mit dieser verglichen
werden. Es gibt teure Geschenke, schöne Kleider, leckeres Essen und
es wird bis zum Morgengrauen getanzt. Dieser besondere Tag wird
gefeiert, da das Mädchen zu einer Frau hinübertritt und nun
Heiratsfähig ist. Es ist ein unglaublich großes und traumhaftes
Fest, meine Süßen!
Da
am Freitag, dem 22 Mai, die Party meiner brasilianischen Freundin
Larissa stattfinden sollte, kam Lina nach der Schule sogleich zu mir,
sodass wir uns gemeinsam fertig machen konnten. Unsere beiden
Wochenenden waren komplett mit Terminen zu geplant. Nach der Feier
würde Lina zum Freizeitpark „Universal“ fahren, während ich das
Wochenende mit meiner Liason-Familie verbringen, meinen Koffer packen
und in der Sonne liegen würde (mit der Hoffnung floridianisch braun
zu werden, was aber doch nur in einem Sonnenbrand endete!)
Nachdem
Lina und ich uns so gut es ging vorbereitet hatten, sollten wir
pünktlich um 19 Uhr am Saal sein. Meine lieben Leser; 19 Uhr in der
amerikanischen oder europäischen Zeit bedeutet nicht 19 Uhr in der
brasilianischen. Brasilianer, oder eben Südamerikaner (wird
zumindest hier gesagt), mögen es sich zu verspäten. Und das kann
zwischen 30 Minuten und 2 Stunden sein. Deshalb waren wir fast die
Ersten, die überhaupt auf der Party waren. Der Rest ist dann in den
nächsten zwei Stunden langsam eingetrudelt.
Das
erste, was wir natürlich gemacht haben; Fotos schießen! Immerhin
brauche ich einige unüberbietbaren Erinnerungen an meine Zeit hier.
Der
Ballsaal war festlich geschmückt; runde Tische standen verstreut in
Raum, die Wände waren hellblau und wohin man auch sah, sah man
Blumen. Die Torte hatte mehrere Stockwerke und ein anderer Tisch war
nur für die Geschenke gedacht. Von der Decke hingen Kronleuchter und
gegenüber des Eingangs waren Spiegel. Die Tanzfläche war klein,
aber groß genug, sodass auch wirklich alle hätten tanzen können.
Meistens werden in diesem Saal Hochzeiten oder ähnliche Feiern
gefeiert.
Nachdem
tausende von Photographien entstanden sind, kam auch endlich Larissa.
Der Ballsaal war auch endlich mit Menschen gefüllt. Nach
Begrüßungsumarmungen und Küsschen recht und links auf die Wange,
wurde ein Video für Larissa gestartet. Ihre Freunde und
Familienmitglieder erzählten ihr von Erinnerungen und beglückten
sie mit Geburtstagswünschen. Es war ein rührender Moment. Naja, wie
man es nehmen kann. Das meiste war jedoch auf Portugiesisch. Da
leider weder Lina, noch ich, noch Michelle, Lillian oder Joanne
irgendetwas verstanden haben, saßen wir einfach dort und haben mit
Larissa mitgefühlt – soweit man eben mitfühlen konnte. Nachdem
auch die letzten Tänze mit ihrem Vater, Großvater und auch mit
ihren kleinen Brüdern endete, brachte man uns das Essen.
Auf
den Tischen standen immer Gläser mit eiskaltem Wasser. Man konnte
sich alkoholfreie Getränke an der Bar holen und als Snacks wurden
Frühlingsrollen und Hühnchen serviert. Als Vorspeise gab es Salat.
Die Hauptmahlzeit bestand aus weiterem Hühnchen und Fisch, sowohl
gab es auch Kartoffeln, Nudeln und gekochtes Gemüse. Es hört sich
alles sehr schlicht an, was es auch war, jedoch war die Gestaltung
des Essens eine ganz andere, als es man normalerweise kennt.
Nach
dem Essen wurden die Beine auf die Tanzfläche geschwungen. Bis genau
Mitternacht ging die Feier, danach hat mich eine Freundin Zuhause
abgesetzt, sodass ich um 1:30 im Bett lag. Für viele klingt es
wahrscheinlich gar nicht so spät, doch wenn man bedenkt, dass ich
schon am nächsten Morgen um 8 Uhr aufstehen musste, dann kann man
sich das Bild von mir als Vampir recht gut vorstellen.
Am
Samstag habe ich dann meinen Tag mit meiner Liason verbracht –
meiner zweiten Gastfamilie, falls ich mit meiner richtigen
Schwierigkeiten hätte haben können. Wir haben uns eigentlich nur
verabschieden und ein wenig die Zeit genossen. Das restliche
Wochenende habe ich eben damit verbracht meinen Koffer zu packen, da
ich am 04. Juni nach Schule nach North Carolina für eine Woche fahre
und danach nach Indiana für 2,5 Wochen. Ich werde in meinem nächsten
Post es genauer beschreiben, damit man eine bessere und detaillierte
Sicht hat. :)
Mit
ganz lieben Grüßen,
Emilia
Dienstag, 19. Mai 2015
Sweet Life
Ich
schicke ein "Hallo" ans andere Ende der Welt!
Heya,
meine Süßen. Bestimmt sitzt ihr gerade vor eurem Computer und fragt
euch, was eine Austauschschülerin in den letzten Wochen ihres
Aufenthaltes in Amerika macht, bevor sie ins Flugzeug steigt und ihr
Heimatland wieder unsicher macht. Diese Frage wird euch ganz einfach
beantwortet; feiern, nicht viel schlafen und andere Staaten des
Landes besuchen!
Da
meine Gastfamilie und ich am 04. Juni sofort nach der Schule durch
Georgia nach North Carolina fahren, dort 5 Tage verbringen und danach
weiter durch Kentucky und Tennessee nach Indiana segeln, wo ich auch
die restliche Zeit verbleiben werde, bleibt mir leider keine Zeit
eine Abschiedsfeier zu schmeißen.
Weshalb
noch weitere Tränen versgießen? Aus genau diesem Grund habe ich
einfach etwas ganz anderes gemacht; anstatt einer Abschiedsparty habe
ich einfach meinen Geburtstag vorgefeiert. Eine Vor-Geburtstagsparty
geschmießen!
Am
Freitag, dem 15.Mai, haben wir eine kleine Beach Party steigen
lassen.
Meine
lieben Freunde, Verwandte, fremde und doch wundervolle Menschen, die
diesen Block verfolgen; ich glaube, ich habe euch schon erzählt,
dass das Wort "feiern" eine andere Definition hat, als für
die Meisten. Deshalb gibt es nun eine typische
Emilia-Was-läuft-schief-Geschichte. :)
Um
5 Uhr abends sollten wir, Mikayla, Larissa, Orel, Michelle, Lina,
Annie, Kayla, Lillian und ich, uns am Strand trefen, uns ein bisschen
entspannen und ein wenig Zeit mit einander verbringen.
Nachdem wir
auch alle angekommen waren, war fast alles perfekt; Annie hatte
Ballons mitgebracht, um eine wirkliche festliche "Happy
Birthday"- Stimmung zu erschaffen. Im Sand saßen wir alle im
Kreis, haben von Chocolate Chip Cookies genascht, Oreo Kekse gegessen
und Cupcakes verspeist. Die Sonne schien breit am Himmel, das Wasser
war hell und klar, das Salz konnte man aus der Luft heraus schmecken.
Gutaussehende Menschen lagen verstreut am Strand von Boca, sonnten
sich und genoßen ihr floridianisches Leben. Es war das traumhafte
Wetter für ein paar gute Bilder. Jeder konnte schön am Strand
faullenzen und wir konnten gemeinsam durch Naschereien zunehmen,
bis.... es angefangen hat wie aus Kübeln zu regnen.
Ganz
auf einmal und unerwartet erschien ein graues Monstrum am Himmel, das
uns verspeisen wollte. Die eigene Hand konnte man vor lauter Regen
auch nicht mehr wirklich sehen. Die Surfer zogen hinaus in die
Wellen, um uns ihre spektakulären Tricks zu zeigen und uns vor Neid
erblassen zu lassen, während wir unter einer Abdeckung standen und
warteten, dass sich alles wieder in Luft auflösen würde.
"Aber
was macht man, wenn das Leben einem Zitronen gibt? Man macht Limonade
daraus!"
Daraufhin hat mich Lina mit in die
herabfallenden Strömungen gezogen, bis wir klitschnass unter dem
Wolkenhimmel standen und uns kaum wieder erkannten. Nach 20 Minuten
löste sich das kurze Umwetter jedoch auf, und wir konnten
weiterfeiern. Zwar war dies am Anfang schwierig, da eine Locken sich
zu einer schwimmenden Brühe verwandelt hatte und meine Kleidung
wortwörtlich im Regen schwamm.
Und so wie mich die meisten kennen;
ja, natürlich war ich total panisch, dass wir plötzlich im Regen
stehen würden und nach Hause gehen müssten. Es würde als Disaster
enden. Meine Mädels würden verschwinden und ich würde aus
Verzweiflung heulen und irgendwie abkratzen...
Aber es ist nichts davon passiert!
Da jedoch der Strand und der Sand nass war, haben wir uns entschieden
Pizza essen zu gehen; ein weiterer Punkt auf meiner
"Vor-Geburtstagsfeier-Liste". Nachdem es keine Spuren mehr
vom Regen gab, dachte ich, wir könnten uns einen schönen Abend in
einer Pizzeria machen, uns vollstopfen und die verbleibende Zeit
genießen. Aber weil diese Geschichte nicht meine Geschichte wäre,
wenn nichts anderes passiert wäre, musste natürlich irgendetwas
anderes geschehen; die Pizzeria war zu. Ich meine nicht zu, wie das
"Geschlossen"-Schild hang an der Tür. Nein. Die Fenster
waren verdeckt, die Tür verriegelt und das ganze Geschäft war wie
weggeblasen. Zum Glück war gleich nebenan eine andere Pizzeria, in
der uns Zwillingsbrüder bedienten.
Annie hatte am Ende noch leckere,
brötchenartige, süße Gebäcke gekauft und diese als mein
"Geburtstagskuchen" mir gegeben. Natürlich wurde noch
"Happy Birthday" gesungen und daraufhin verschwanden wir
wieder am Strand um Bilder zu schießen. Falls es einige noch nicht
mitbekommen haben; wenn man ein Jahr in Amerika verbringt, bekommt
man doch von der Verrückheit der Amis etwas ab. Wie ihr sicherlich
hier sehen könnt.
Am Strand sind dann folgende Bilder
entstanden. Süß, oder?
Als wir nach unserer Fotosetion am
Strand saßen, und irgendwie alle durcheinander geredet haben, musste
ich anfangen zu weinen. Für alle zukünftigen Austauschschüler, für
alle meine Freunde, um die es auch hauptsächlich in diesem Eintrag
geht. Über meine Familie werde ich in einem anderen Eintrag
berichten. :)
An alle Menschen, die genauso gute
und wundervolle Freunde haben, wie ich sie in diesem Auslandsjahr
gemacht habe. Es gibt Gründe, weshalb man sich entscheidet ein
Auslandsjahr zu machen. Die Sprache, man ist interessiert an der
Kultur, man möchte einen Schritt weiter für sich gehen, erwachsen
werden und einen anderen Teil von sich selbst kennenlernen. Sich
selbst auf die Probe stellen. Ich stimme allen diesen Dingen zu, doch
ohne meine Freunde hier und in Deutschland, hätte ich niemals so
viele Erfahrungen sammeln können.
Meine Freunde hier haben mich durch
mein ganzes Auslandsjahr begleitet. Mein erster Tag war schrecklich
an der Spanish River High gewesen. Niemand hat mit mir geredet, ich
bin nach Hause gekommen und am Abend habe ich geheult, weil ich
Heimweh hatte. Die Vorstellung von einer Schule ohne Freunde hat mir
Angst gemacht. Jetzt, nach mehr als neun Monaten in den Staaten,
breche ich in Tränen aus, wenn ich daran denke, dass ich gehen werde
und mir nicht einmal sicher bin, ob ich sie jemals wiedersehe!
Eine Gastfamilie steuert sehr viel
zu eurem Auslandsjahr zu, doch eure Freunde in der Schule und in den
verschiedenen Klubs sind der Grund, weshalb ihr ein Auslandsjahr
nicht abbrechen werdet. Ihr findet jemanden zum Reden, zum Spaßen,
zum Ausgehen, zum Blödsinn anstellen. Nachdem ich meine Freunde
gefunden hatte, und ich kann es euch sagen, dass es lange gedauert
hat, hab ich mich hier vollständig gefühlt. Ich dachte nicht mehr
daran, dass ich nur für ein Jahr hier bin. Meine Freunde hier haben
mich durch die verschiedensten Tiefen und Höhen begleitet. Sie
mussten mich ertragen, als ich geweint, geschwärmt, gekreischt,
getrauert und rumgemault habe. Wenn ich daran zurück denke, was die
Menschen durch dieses Jahr mit mir durchgemacht und vor Allem zu wem
sie mich gemacht haben, dann kann ich es nicht in Worte fassen, wie
glücklich ich bin. Ich bin glücklich, dass ich diese Menschen
getroffen habe, dass sie mir die amerikanische, junge Kultur näher
gezeigt haben, als nur von Außen, dass sie mit mir gegangen sind und
dass sie da waren.
Das Leben kann so göttlich sein,
wenn man jemanden findet, der genauso viel zu etwas beiträgt, wie
eine Gastfamilie. Der Nebeneffekt bei diesen Freundschaften ist
jedoch der, dass man sie nicht mehr los wird. Man kann immer wieder
kommen und man wird sich an die gemeinsame Zeit erinnern, die man
hier hatte. Leute, so etwas kann man nicht vergleichen. Man kann es
nur erleben und erlernen.
Und trotzdem freue ich mich meine
Freunde in Deutschland wieder zu sehen und sie in die Arme nehmen zu
können, auch wenn ich weiss, dass sich vieles verändert hat. Nur noch 40 Tage!
In Liebe, Emilia
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